Das Kölner Klassik Ensemble ist schockiert und entsetzt von dem brutalen Angriffskrieg, den Präsident Putin befohlen hat und mit dem die russische Armee gerade die freie, demokratische und souveräne Ukraine mit Tod und Zerstörung überzieht. Putin hat damit eine Spirale des Krieges, der Gewalt und des Leids in Gang gebracht – und allein er und seine Regierung sind dafür verantwortlich.

Die Musikerinnen und Musiker unseres Kollektivs sind familiär und freundschaftlich sehr eng mit beiden Ländern – Russland und der Ukraine verbunden. Geboren in verschiedenen ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion – in Weißrussland, in Russland, in Usbekistan und in Kasachstan – haben viele von uns enge und direkte Verwandte und Vorfahren aus der Ukraine. Seit der Kindheit verbinden uns engste Freundschaften mit Ukrainerinnen und Ukrainern. Ein friedliches Miteinander und der gegenseitiger Respekt waren und sind für uns immer vollkommen selbstverständlich.

Seit vielen Jahren schon sehen wir mit großer Sorge, mit Wut und Verzweifelung, wie Putin und seine Regierung die eigene Bevölkerung bestiehlt, manipuliert und unterdrückt. Boris Nemzow wurde vor genau sieben Jahren umgebracht, Anna Politkowskaja 2006, um nur zwei aus einer traurigen, langen Liste von Menschen zu nennen die nur ihre Meinung sagten, nur für ein besseres Russland einstanden und dafür kaltblütig ermordet wurden.

Das größte Land der Erde, mit so vielen Reichtümern, einer so wunderbaren Kultur und so vielen großartigen Menschen und Möglichkeiten gesegnet, hat Putin zu einem Land der Armut, des Rückschritts und der Depression gemacht.

Die mutigen Menschen, die im letzten Jahr nach den gefälschten Wahlen in Belarus monatelang auf die Straße gingen und ihr Leben dafür riskierten um das verbrecherische Regime von Alexander Lukaschenko zu stürzen – diesen Menschen hat Putin in das Gesicht gespuckt indem er mit milliardenschweren Hilfen seinem bösen Gesellen Lukaschenko ermöglichte, den Aufstand blutig zu unterdrücken. Noch heute sitzt unsere liebe Kollegin, die Musikerin und belarusische Oppositionsführerin, Maria Kolesnikowa in Haft.

Seit so vielen Jahren kämpfen die Ukrainerinnen und Ukrainer schon für ihre Freiheit und ein gerechtes und demkoratisches Land! Immer wieder hat die russische Führung alles unternommen, um dieses Streben nach einem offenen, freien Land zu unterdrücken. Und leider hat auch Deutschland hier viel zu lange die Ukraine nur halbherzig unterstützt und den Geschäften mit Putins Regime den Vorzug gegeben. Die Bundesregierung hat es versäumt, schon früher mit vollem Engagement die demokratische Transformation in den Ländern Osteuropas zu unterstützen und Putin klare Grenzen aufzuzeigen.

Und jetzt – Krieg, Gewalt, Zerstörung.

Zumindenst sind die meisten jetzt endlich aufgewacht und handeln nun hoffentlich entschieden, besonnen und klüger.

Aus ganzem Herzen schließen wir uns den lauten Forderungen der ganzen Welt an: Putin, stopp diesen Krieg! Sofort! Freiheit der Ukraine!

Und Freiheit den Menschen in Belarus, in Russland und in allen ehemaligen Sowjetrepubliken, wo immer noch korrupte Systeme, Autokraten und Diktatoren herrschen!

Unsere Herzen sind bei allen denen die jetzt in Leid und Gefahr sind und die trotzdem weiter mutig bleiben und nicht aufgeben. Wir sind bei den Ukrainerinnen und Ukrainern die um ihr Land kämpfen. Und bei den Russinnen und Russen die sich trotz aller Gefahr jetzt in ihrem eigenen Land gegen Putin und diesen barbarischen Krieg stellen.